A/B Test

Zuletzt aktualisiert: 15. Juni 2025

Autor: Patrick Grundlach

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Verfahren zur Optimierung von Webseiten oder Anzeigen durch Vergleich zweier Varianten zur Bestimmung der besseren Performance. A/B-Tests sind entscheidend, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Gestaltungselemente oder Inhalte die besten Ergebnisse erzielen und Nutzer am stärksten zur gewünschten Aktion bewegen.

Definition und Bedeutung

A/B-Tests sind ein Verfahren zur Optimierung von Webseiten, Anzeigen oder anderen digitalen Elementen, indem zwei Varianten (Variante A und Variante B) gegeneinander getestet werden. Ziel ist es, durch den Vergleich herauszufinden, welche Version eine bessere Performance erzielt. Das Verfahren ist ein zentraler Bestandteil des datengetriebenen Marketings, da es erlaubt, fundierte Entscheidungen basierend auf tatsächlichem Nutzerverhalten zu treffen, anstatt sich auf Vermutungen oder persönliche Präferenzen zu verlassen.

Durch A/B-Tests können kritische Elemente wie Texte, Farben, Bilder oder Call-to-Actions (CTAs) auf ihre Wirkung getestet werden. Das Ergebnis: Eine klare Datenbasis, die zeigt, welche Variante mehr Conversions, Klicks oder andere gewünschte Ergebnisse liefert.

Technischer Hintergrund

Ein A/B-Test funktioniert, indem der Traffic auf eine Webseite oder Plattform in zwei Gruppen aufgeteilt wird. Gruppe A sieht die Originalversion (Kontrollgruppe), während Gruppe B die veränderte Version (Testgruppe) sieht. Während des Tests werden alle relevanten Metriken (z. B. Conversion-Rate, Click-Through-Rate, Verweildauer) erfasst. Ein Statistikmodell wie der t-Test oder Bayesianische Analyse wird verwendet, um zu bestimmen, ob die Unterschiede zwischen den Varianten signifikant sind oder zufällig auftreten.

Technische Implementierungsschritte

  1. Traffic-Splitting: Mit Tools wie Google Optimize, Optimizely oder VWO wird der Traffic gleichmäßig auf die Varianten verteilt.
  2. Variablenkontrolle: Externe Faktoren wie Tageszeit oder Zielgruppenunterschiede sollten kontrolliert werden, um Verzerrungen zu vermeiden.
  3. Datenanalyse: Die gesammelten Daten werden auf statistische Signifikanz geprüft, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse valide sind.

Use Case 1: Optimierung einer Landingpage

Ausgangssituation:
Ein Online-Shop stellt fest, dass eine wichtige Landingpage eine niedrige Conversion-Rate hat. Ziel ist es, durch A/B-Testing herauszufinden, ob eine geänderte Gestaltung den Umsatz steigern kann.

Testaufbau:

  • Variante A (Kontrollgruppe): Originaldesign mit einem großen Bild im Header und einer prominenten Überschrift.
  • Variante B (Testgruppe): Alternatives Design mit einem Video im Header und einer angepassten Call-to-Action („Jetzt kaufen“ statt „Mehr erfahren“).

Ergebnis:
Die Variante B erzielt eine 20 % höhere Conversion-Rate. Analyse der Heatmaps zeigt, dass Nutzer länger mit dem Video interagieren und die überarbeitete CTA klarer zur Aktion auffordert.

Use Case 2: Verbesserung von E-Mail-Kampagnen

Ausgangssituation:
Ein Unternehmen möchte die Öffnungsrate einer E-Mail-Kampagne steigern und testet verschiedene Betreffzeilen.

Testaufbau:

  • Variante A (Kontrollgruppe): „Jetzt entdecken: Unsere besten Angebote!“
  • Variante B (Testgruppe): „Nicht verpassen: Exklusive Angebote nur für Sie!“

Ergebnis:
Variante B erzielt eine um 15 % höhere Öffnungsrate. Eine nachfolgende Umfrage zeigt, dass die personalisierte Ansprache („nur für Sie“) einen stärkeren emotionalen Effekt auf die Zielgruppe hat.

Fazit zum A/B-Test

A/B-Tests sind essenziell für die kontinuierliche Verbesserung digitaler Erlebnisse. Ihre Stärke liegt in der objektiven Datenbasis, die Marketing-Entscheidungen untermauert. Die richtige technische Umsetzung und Analyse sind dabei entscheidend, um valide Ergebnisse zu erzielen, die das Nutzererlebnis verbessern und die Unternehmensziele vorantreiben.